Krypto Börsen und Banken

Kurzfassung:
Transkript
Krypto Börsen schlagen die Brücke zwischen Euro und Dollar, die wir der Einfachheit halber Fiatwährungen nennen. Hier trifft die dezentrale Freiheit von Bitcoin und Co. auf die stark kontrollierten Zentralbank Währungen.
Meine Empfehlungen:
2. Als Backup, ein Konto bei Coinbase. Es ist immer gut, eine Alternative zu haben!
3. Optional ein Konto bei Crypto.com. Das ist vor allem wegen der Debitkarte interessant, die du mit Krypto-Assets aufladen kannst.
Es ist von jeher ein großes Anliegen der Staaten, keine Parallelwährungen entstehen zu lassen, über die sie keine Kontrolle ausüben können. Bitcoin lässt sich nicht kontrollieren, der Zugang dazu jedoch sehr wohl. Der Traum der Krypto Anarchisten von einer weltweiten , dezentralen Währung ist weiter davon entfernt in Erfüllung zu gehen, als je zuvor.
Bitcoin ist, außer in El Salvador, kein offizielles Zahlungsmittel. Ich kann mir praktisch nichts dafür kaufen. Außer ich finde einen Privatmann, der ihn als Tauschmittel akzeptieren würde. ich kann mir nur für meine Euro Bitcoin kaufen, die Wertsteigerung abwarten und dann wieder gegen Euro verkaufen.
Genau diese beiden Vorgänge unterliegen staatlicher Kontrolle. Ausgeübt von den Krypto Börsen. ohne staatliche Lizenz dürfen sie ihr Geschäft nicht betreiben, doch um diese Lizenz zu erhalten, müssen Sie sich an alle Auflagen halten. Ganz so wie Banken.
KYC – Know your customer
Im Rahmen dieser Vorschriften müssen persönliche Daten, Ausweisdaten und Wohnsitz der Kontoinhaber erhoben und gespeichert werden. Zusätzlich dazu können auch noch Fragen zur wirtschaftlichen Situation des Kontoinhabers gestellt werden. Das passiert insbesondere immer dann, wenn eine bestimmte Größenordnung überschritten wird.
AML – Anti Money Laundering
Geldwäsche und Terrorismus Finanzierung ist das Schlagwort, wenn es darum geht, immer strengere Kontrolle auszuüben. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt. Regulierte Finanzinstitute müssen im Rahmen dieser Vorschriften, jede Transaktion ab 10.000 € überprüfen.
Hat die Erhebung der persönlichen Daten des Kunden ergeben, dass dieser, zum Beispiel, mit Immobilien handelt, entfällt das natürlich. Hier werden wesentlich größere Beträge einfach durchgewunken, weil sie zum Geschäftsvolumen passen.
Es geht immer nur darum, ob der Verdacht bestehen könnte, dass es sich um Geld aus Straftaten handelt.
Wichtig:
Mir sind im Kundenkreis zwei Fälle bekannt geworden, bei denen es sich jeweils um 50.000 € handelte. Beide Kunden hatten ein frisches Konto bei Coinbase und dem anderen Fall Kraken eröffnet und ziemlich zeitnah diese Summen darauf eingezahlt.
Coinbase, hat das Geld eingefroren und einen Nachweis über die rechtmäßige Herkunft verlangt. Dieser konnte, anhand eines Immobilienkauf Vertrags, problemlos erbracht werden. Dennoch wurde die Summe erst nach rund drei Monaten wieder freigegeben.
Betrugsprävention bei Kraken
Zwei weitere Kunden konnten nur noch ihre bereits gekauften Bitcoin wieder verkaufen und die Gelder wieder an ihr Bankkonto zurück überweisen. Zusätzlich hat Kraken das Konto umgehend gekündigt und den Kunden mitgeteilt, dass sie kein neues Konto mehr bei Kraken eröffnen können.
Der Hintergrund des Ganzen ist eine Betrugsprävention bei neu eröffneten Konten. Die Kunden wurden gebeten, zu versichern, dass sie das Konto wirklich selbst und ohne Hilfe Dritter eröffnet haben und die Transaktionen selbst in Auftrag gegeben zu haben. Anscheinend hat es Betrüger gegeben, die leichtgläubige Menschen dazu überredet haben Konten zu eröffnen, Bitcoin zu kaufen und dann an sie zu schicken. Kraken möchte hier nicht zum Mittäter werden und trifft entsprechende Massnahmen.

Kraken setzt die Einzahlung auf “Hold” und fordert dazu auf, eine Reihe von Fragen mit “Nein” zu beantworten.
Zusätzlich dazu muss ein Text abgeschrieben werden, den man auf einem Blatt Papier in der rechten Hand hält und dazu den Ausweis in der linken Hand. Es ist nicht ganz einfach, das zu schaffen, doch ich kann nur empfehlen, es wirklich so sorgfältig zu machen, dass alles gut leserlich ist. Sonst ist das Konto futsch!
Immer schön langsam…
Der Verdacht wird natürlich von Algorithmen gemeldet und jeder, der unter einen solchen Verdacht fällt, hat unter Umständen seine liebe Müh und Not, seine Unschuld zu beweisen.
Es empfiehlt sich daher dringend, erst gar keinen Verdacht zu wecken!
- Lasst es langsam angehen. Ich persönlich überweise niemals höhere Beträge als 5000 € an meine Exchanges. Das jedoch durchaus auch mal jede Woche. Bisher gab es nie eine Nachfrage.
- Wenn es unbedingt eine große Summe auf einmal sein muss. Auf jeden Fall den Support der Börse anschreiben, die Transaction ankündigen und gleich den Nachweis über die rechtmäßige Mittel Herkunft beifügen. Zum Beispiel ein Kaufvertrag, oder ein Erbschein.
- Wenn möglich, für alle Krypto Transaktionen, die gleiche Bank und die gleiche Börse verwenden.
- Genau Buch führen über alle Bewegungen! belege der Überweisungen von Bank an Börse als PDF speichern. Kontoauszüge sind meist nur bis zu einem Jahr, maximal zwei Jahren online abrufbar.
- Einkäufe und Verkäufe an der Krypto-Börse mit Hilfe der mir zur Verfügung gestellten Tabelle protokollieren.
- Soll eine größere Summe von der Krypto Börse an die Bank zurück überwiesen werden, muss auch diese Transaktion angekündigt werden. Dafür fügen wir eine Liste aller Überweisungen von der Bank an die Krypto Börse bei, sowie ein Protokoll über die An und Verkäufe von Krypto Werten, mit dem die Herkunft des Betrages erklärt wird.
Wenn wir all diese Punkte beachten, werden wir keine Probleme mit Banken und Börsen bekommen. Wer Steuern zahlt, muss ohnehin eine Buchführung haben.
MiCA Regelung

Ab diesem Jahr gelten zusätzlich noch strengere Regeln für selbst gehostete Wallets, so wie wir sie auch verwenden. Mit diesen Regeln wird der anonyme Zahlungsverkehr mit Kryptowährungen praktisch unmöglich gemacht, da jede Transaktion mit einem Gegenwert von mehr als 1000 € registriert werden muss. Es bleibt abzuwarten, wie das in der Praxis umgesetzt werden wird, die Datenmengen dürften recht unübersichtlich werden.
Auch das gilt wieder nur für regulierte Unternehmen. Von Privat an privat können wir weiterhin verschicken, was wir möchten. Es kann sowieso keiner kontrollieren. Doch bei Kraken muss ich inzwischen meine privaten Wallets für jeden Coin registrieren und den Vorgang per E-Mail bestätigen. Ansonsten kann ich keine Krypto Werte versenden.
All das ist jedoch nicht allzu schwer einzuhalten, es setzt nur eine gewisse Disziplin voraus, jeden Vorhang sofort festzuhalten. Wenn ich das Ganze nach einem oder mehreren Jahren rekonstruieren muss, stehe ich vor einer sehr unangenehmen Aufgabe.
Das war es auch schon!
Es ist wirklich einfacher, als du glaubst!