Update: USDC erholt sich

Gestern ist unser liebster Stablecoin USDC um bis zu 15 Prozent eingebrochen und hat sich anschließend im Laufe des Tages bis auf $0,98 erholt.

Das war geschehen: USDC Herausgeberfirma Circle hielt einen Teil ihrer notwendigen Bar-Reserve bei der Silicon Valley Bank. Dieses Institut bedient, wie der Name nahe legt, vor allem Startups in der Region und eben auch Crypto-Unternehmen. Im Zuge der letzten Zinserhöhungen durch die Zentralbank und fallende Aktienkurse geht es der ganzen Szene nicht mehr besonders gut, die Ausfälle häuften sich.

Das veranlasste Anleger scharenweise dazu, ihre Gelder von der Bank abzuziehen. Der Aktienkurs der Bank fiel um 60%. Um liquide zu bleiben musste diese US-Staatsanleihen weit unter Wert verkaufen, dem Institut entstand daraus ein Verlust von 21 Milliarden Dollar. Das wiederum zwang die Bank dazu, sich für illiquide zu erklären. In so einem Fall übernimmt die Finanzaufsichtsbehörde FDIC sofort das Ruder und stoppt den gesamten Zahlungsverkehr.

Circle hatte am Donnerstag eine Überweisung ihrer 3,3 Miliarden Dollar von der Silicon Valley Bank zur NY Mellon Bank in Auftrag gegeben. Diese Zahlung wurde aufgrund des Einschreitens der Behörde nicht mehr ausgeführt, es entstand eine Deckungslücke in dieser Höhe, die zu dem tiefen Einbruch des USDC Preises geführt hat.

Eigentlich kein Drama

Dazu muss man wissen, dass Circle allein 1,5 Milliarden US-Dollar an Zinsen pro Jahr verdient. Sie können den Verlust verschmerzen und es besteht auch eine gute Chance, dass sie aus der Konkursmasse der Bank bedient werden.

Doch nun ist das Ganze am Wochenende passiert und das gesamte Bankenwesen pausiert bis Montag früh. Circle versichert in einem Tweet, dass sie in der Lage sind, die fehlenden Kapitaldeckung aus Eigenmitteln wieder herzustellen. Doch eben erst am Montag.

Bis dahin ist allerdings auch der Tausch von USDC in US-Dollar ausgesetzt und es bleibt abzuwarten, ob auch hier scharenweise Investoren aus dem Stablecoin flüchten. Das könnte dann, trotz aller dagegen sprechenden Fakten, doch noch zu einem Absturz führen.

Wir müssen relativ hilflos zuschauen und das ist nicht schön.

Gespannte Lage

Der Zusammenbruch eines großen und angesehenen Bankhauses wie der Silicon Valley Bank, hat böse Erinnerungen an 2008 hervorgerufen. Damals waren es Schrottpapiere, die zur Lehman Brothers Pleite und deren katastrophalen Folgen geführt haben.

Heute sind die Banken relativ brav und halten US- Staatspapiere, doch genau diese haben wegen der dramatisch gestiegenen Zinsen stark an Wert verloren und zwingen zu Berichtigungen in den Bilanzen. Das war bereits bei Silvergate der Fall und führte zur freiwilligen Einstellung des Geschäftsbetriebs. Ansonsten kommt es zum Einschreiten der Finanzaufsicht wie bei der SVB.

Die Szene munkelt dass bei den US-Banken insgesamt 620 Milliarden Dollar solcher Wertberichtigungen fällig sind. Das System blockiert sich gerade selbst.

Am Dienstag wird FED- Chef Jerome Powell wieder einmal bekannt geben, wie sich die Zinsen weiter entwicklen. Kommt es zu einer weiteren Zinserhöhung, könnte die Lage eskalieren und eine Finanzkrise der Dimension von 2008 auslösen.

Cash is King!

und damit meine ich nun tatsächlich Euro und Dollar auf Bankkonten, kleinere Summen auch bei den großen Exchanges Coinbase und Kraken, um im Falle eines Falles sofort handlungsfähig zu sein und die Gunst der Stunde zu nutzen.

Bitcoin könnte im Zuge einer großen Krise tatsächlich wieder auf ein Niveau unter $9.000 fallen und das wäre dann ein guter Einstieg. Denn eines ist sicher: für den langfristigen Erfolg von Bitcoin ist die jetzige Situation ein wahrer Segen.

Bitcoin wurde als das bessere Geld geschaffen und es ist eine bittere Ironie, dass wir 15 Jahre später wieder am gleichen Punkt stehen wie damals.

Wenn wirklich „Blut auf den Strassen fließt“, werde ich Bitcoin kaufen – und sonst gar nichts!

Schreibe einen Kommentar