Update: Coinloan Pleite

Nach dem plötzlichen Auszahlungsstopp vom 24. April war fast nichts anderes zu erwarten, als dass das Konkursverfahren über die Firma eröffnet werden würde. Dies ist nun am 07. Juni vor dem Bezirksgericht in Harku, Estland geschehen.
Alles weitere liegt nun in den Händen des Konkursverwalters. Er wird sich im weiteren Verlauf des Verfahrens mit jedem von Euch in Verbindung setzen, falls Ihr davon betroffen seid. Dann gehört ihr zu den knapp 10.000 Gläubigern denen, die Firma rund 206 Millionen Dollar schuldet. Das Firmenvermögen betrug am 05. Juni rund 68 Millionen Dollar.
Wenn alles glatt geht und nicht allzu viel davon von gierigen Anwälten und Verwaltern verschlungen wird, ist das eine Quote von ziemlich genau 33 Prozent, auf deren Rückzahlung Ihr hoffen dürft.
Die heutigen Nachrichten
Coinloan Kunden haben heute eine e-mail von CoinLoan erhalten, in welcher sie über die traurige Entwicklung in Kenntnis gesetzt wurden. Am 07.Juni hat auch Coinloan ein Statement im Firmenblog veröffentlicht. Dort wird relativ tränenreich die Situation bedauert. Was allerdings nicht darüber hinweg täuschen sollte, dass genau diese Verantwortlichen eben mal gerade 138 Millionen verzockt haben. Euer Geld, leider.
Die Anwälte aus Brüssel
Einige von Euch werden ausserdem eine e-mail von der Kanzlei Modrikamen in Brüssel erhalten haben. Diese bieten ihre Dienste im Zuge des Konkursverfahrens an und nennen auch gleich eine Bankverbindung für die Zahlung des Kostenvorschusses. Zusätzlich erbitten sie sich einen Anteil von 10% an allen Rückerstattungen, soweit diese nicht im Rahmen des Konkursverfahrens erfolgen.
Dazu meine persönliche Meinung: Estland ist ein EU-Land und es wird im Rahmen des Konkursverfahrens dafür sorgen, dass die Anleger so viel wie möglich von ihrem Geld zurück erhalten. Das geschieht ganz automatisch und bedarf nicht der Einschaltung von Anwälten.
Woher hatten die Anwälte Eure Adresse?
In einer zweiten e-mail warnt CoinLoan heute davor, sich mit dieser Kanzlei einzulassen. Nicht ganz zu Unrecht werfen sie die Frage auf, wie diese an Eure Daten gelangt sein könnte. Der Einzige, der die Adressen der Gläubiger im Rahmen des Konkursverfahrens von CoinLoan erhalten hat, ist der vorläufige Konkursverwalter. Ein gewisser Herr Pärn. Wenn er die Daten an die Anwälte weitergegeben haben sollte, ist das ein schwerwiegender Verstoß gegen die DSGVO und läßt nichts Gutes für den weiteren Verlauf des Verfahrens erwarten.
Andererseits sind eben diese Vorwürfe öffentlich gemacht worden und es obliegt den Estnischen Behörden, entsprechend zu handeln.
Abwarten und Tee trinken
Leider ist das das Einzige, was ich in der jetzigen Situation empfehlen kann. Der Komiursverwalter muss sich mit jedem Gläubiger in Verbindung setzen und wird euch entsprechende Dokumente zur Verfügung stellen, mit denen Ihr Eure Ansprüche geltend machen könnt.