Update: Bitte anschnallen!

Ich hatte bereits Anfang des Jahres darauf hingewiesen, dass 2023 ziemlich turbulent werden könnte. Das ist im Zuge der kürzlichen, kleinen, Preisrallye vielleicht etwas untergegangen, doch die Lage ist weiterhin alles andere als entspannt. Daher weise ich hier im Einzelnen nochmals auf die möglichen Entwicklungen hin:
Die Haltung der US-Regulierungsbehörden
Gary Genssler, Chef der Security and Exchange Commission ist nach wie vor der Auffassung, dass es sich bei allen Coins und Token um regulierungsbedürftige Werte handelt. Aus meiner Sicht hat er damit nicht einmal unrecht.
Auch wenn er bisher erst in einem Fall Klage erhoben hat (Ripple) und in zwei weiteren Unterlassungsverfügungen versandt hat, schwebt dieses Damoklesschwert über allen Krypto-Assets – ausser Bitcoin! Wir müssen abwarten, die der Prozess SEC vs. Ripple ausgeht, doch könnte er sich noch bis zum Supreme Court schleppen.
Eine besondere Kampfansage geht an die weltweit größte Kryptobörse Binance. Sie hat nicht nur bereits ihre US-Bankverbindungen und den Herausgeber des eigenen Stablecoins BUSD verloren, sondern sieht nun auch noch einer Klage der Börsenaufsicht entgegen.
Augenscheinlich ist auch Binance nicht immer ganz sauber mit Kundengeldern umgegangen. Kommt es hier zu einem ähnlichen Bankrun wie bei FTX, wären dessen Folgen noch ungleich heftiger.
Die „systemkonformen“ Exchanges Coinbase und Kraken stünden zwar rein rechtlich vor den gleichen Problemen, sind jedoch bislang nicht im Visier der Behörde. Immerhin handelt es sich dabei um US-Unternehmen.
Im Nachgang der FTX- Pleite ist es bei der Silvergate Bank zu einem Bankrun gekommen, welcher das Management dazu gezwungen hat, Vermögenswerte mit Verlust zu liquidieren. Insgesamt entstand dem Unternehmen dabei ein Verlust von 700 Millionen Dollar. Doch damit nicht genug, sie haben auch ein paar ihrer wichtigsten Kunden verloren. USDC Herausgeber Circle, Coinbase und Kraken haben ihre Beziehungen zu dem Geldhaus beendet. Dessen Existenz steht auf der Kippe. Erstmals schwappen damit die Verwerfungen des, eigentlich winzigen, Krypto Marktes auch auf die traditionelle Finanzwelt über.
Das hat nun auch noch das Weisse Haus zu einem Aufruf veranlasst, dass die finanzielle Sicherheit der US-Bürger unbedingt zu schützen sei und dabei den Kongress zum Handeln aufgerufen. Es wird sich also auch von der Seite der Gesetzgebung etwas tun und das bedeutet im Prinzip nie etwas Gutes.
Härtere Regulierungen könnten den Zugang „nicht qualifizierter Investoren“ (also Menschen wie du und ich) zu Kryptowerten in den USA beschränken. Die Folgen für den Markt wären absolut katastrophal.
In der Tat ist der Übergang zwischen Fiat Geld und Krypto ein Nadelöhr, an dem Regierungen ansetzen können, um die gesamte Branche abzuwürgen.
Europa wird in allem das tun, was die USA tun, nur noch etwas dümmer und sozialistischer.
Dreimal schwarzer Schwan
Als ob das nicht bereits genug wäre, könnte es in diesem Jahr noch zu drei weiteren Ereignissen mit unabsehbaren Folgen für alle Märkte kommen:
- Eine Verschärfung des Ukraine Konfliktes durch den Einsatz von Atomwaffen
- Ein chinesischer Angriff auf Taiwan
- Die Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung
Auch wenn letzten Endes keines dieser Ereignisse eintritt, belastet allein ihre Möglichkeit die Märkte. Am wahrscheinlichsten ist, dass die US-Regierung mit einschneidenden Massnahmen ihre Zahlungsunfähigkeit vermeiden kann. Doch auch das wird die Wirtschaft und damit die Märkte schwer belasten.
Das Prinzip Hoffnung
Obendrein dürfen wir bei allem Optimismus eine wichtige Tatsache nicht vergessen: Nahezu alle Krypto- Projekte befinden sich noch im Entwicklungsstadium.
Sie sind noch weit davon entfernt, das zu können, was im jeweiligen Whitepaper steht. Und erst wenn sie das einmal können, werden sie entsprechend Nutzer anziehen und die anvisierte Wertsteigerung erfahren. Das ist auch einer der Gründe, warum ich das Radix Projekt nicht mehr empfehle. Es ist, selbst unter all den spekulativen Projekte noch einmal ein wesentlich wackligerer Kandidat. Gerade in Zeiten unsicherer Märkte, möchte ich nicht noch mehr riskieren, als ich es ohnehin schon tue.
Das einzige Projekt, das sicher funktioniert ist tatsächlich Bitcoin. Er ist auch nicht vom möglichen Bannfluch der US-Behörden betroffen. Er ist auch nicht kontrollierbar und nicht zensierbar.
Die Umweltbedenken wegen des Mining können weitgehend durch erneuerbare Energiequellen ausgeräumt werden. Bereits 80% der Rechenleistung wird mit „sauberem“ Strom betrieben.
Zudem befinden sich einige 2nd Layer Projekte in der Entwicklung, die Bitcoin die gleichen Fähigkeiten verleihen würden wie Ethereum und den anderen Smart-Contract fähigen Blockchains.
Was tun?
Auch wenn die ganzen Altcoin Projekte mit saftigen Gewinnchancen bis zum 20-fachen des Einsatzes locken, setze ich in der gegenwärtigen Lage lieber auf Bitcoin. Wenn wirklich alle Stricke reissen sollten wird die Nummer 1, am wenigsten an Wert verlieren und sich auf jeden Fall wieder erholen.
Ich setze meine wöchentlichen Einkäufe weiter fort, bleibe jedoch mit der großen Masse in USDC Cash und warte ab, was passiert.