Hin und her macht Taschen leer

Einer von Euch hat mich darauf hingewiesen, dass es bei jeder Transaktion einen gewissen Schwund gibt und gefragt, ob es nicht klüger wäre größere Beträge auf einmal zu kaufen, statt wöchentlich zu investieren.

In der Tat entsteht bei jeder Transaktion ein gewisser Verlust, daher auch der Titel dieses Beitrags. Dieser errechnet sich aus mehreren Posten, die wir uns hier einmal ansehen.

Exchange Gebühr

Jede Dienstleistung kostet Geld, das Unternehmen muss verdienen und das ist auch gut so. Wir möchten schließlich nicht, dass ausgerechnet jene Exchange pleite geht, bei der wir gerade Coins oder Geld liegen haben.

In meiner heutigen Transaktion bei Coinbase habe ich bei einem Volumen von 2.275 Euro (das entspricht den 2.500 USD, die ich wöchentlich investiere) 33,40 Euro Gebühren gezahlt. Das sind etwa 1,4 Prozent, bei Kraken werden 1,5 Prozent fällig.

Kaufe ich dagegen USDC bei Coinbase wird dafür keine Gebühr berechnet.

Spread

Doch damit nicht genug, die Exchanges berechnen beim Kauf auch etwas mehr als den tatsächlichen Handelspreis der jeweiligen Währung.

Coinbase hat mir hier einen Preis von 25.654,48 Euro pro Bitcoin berechnet, der tatsächliche mittlere Preis betrug jedoch nur 25.384,04 Euro. Diese Differenz entspricht weiteren etwa 0,9 Prozent. Wir nennen das Spread und es ist, vereinfacht gesagt, der Preis dafür, dass die Exchange die Liquidität bereithält.

Blockchain Gebühren

Ein weiterer kleiner Anteil geht dafür verloren, dass wir die Coins nach dem Kauf auf unsere Wallet transferieren. Das kann vor allem bei den Coins auf der Ethereum Blockchain recht teuer werden.

Auch hier macht Coinbase wieder eine löbliche Ausnahme, von dort aus können wir USDC kostenlos versenden. Ansonsten hätte die Netzwerkgebühr ganze 8 Prozent der Überweisung betragen. Bei kleinen Beträgen ist das völlig absurd, bei hohen Summen fällt es nicht mehr ins Gewicht. Deswegen wird Ethereum auch „das Netzwerk für Reiche“ genannt.

Tauschgebühren in der Wallet

Aus diesem Grund habe ich auch empfohlen, Euro bei Coinbase in USDC zu tauschen und anschließend an die Exodus Wallet zu schicken. Dieser Teil ist kostenfrei, weil Coinbase und USDC Herausgeber Circle kooperieren, um die Akzeptanz des Stablecoins zu fördern.

In der Wallet passieren beim Swap drei Dinge, ohne dass wir es merken: Unsere USDC werden über das Ethereum Netzwerk zu einer dezentralen Exchange gesendet. Das kostet Ethereum Gebühren, die tagesabhängig variieren. Bei meinem letzten Bitcoin Swap waren das 4,93 USD bei einem Betrag von 1.000 USDC, also rund 0,5 Prozent.

Auf der DEX wird dann USDC gegen Bitcoin getauscht, was wiederum eine kleine Gebühr kostet.

Zu guter Letzt schickt die dezentrale Exchange meine frisch gekauften Bitcoin an meine Wallet. Dafür werden Netzwerkgebühren auf der Bitcoin Blockchain fällig.

Fazit

Ganz egal, wie wir es anstellen, werden eigentlich immer rund 2 Prozent unserer Investition von diversen Gebühren verschlungen. Das ist einfach so und es ist bei anderen Assets nicht besser. Beim Gold gibt es Spread, bei Aktienfonds Ausgabeaufschlag und von den Nebenkosten eines Immobilienkaufs will ich gar nicht erst reden.

Dennoch verschwinden die roten Zahlen ziemlich schnell mit steigenden Preisen. Daher können wir ruhig bei den wöchentlichen Käufen bleiben, denn jene zwei Prozent fallen auch bei größeren Beträgen an.

Wir sollten nur nicht versuchen, mit kurzfristigen Verkäufen und Käufen zusätzlichen Profit zu machen. Dann summieren sich die Kosten und wir haben auch noch das Risiko, dass der Preis sich anders entwickelt, als gewünscht.

Deswegen bin ich auch immer sehr skeptisch, wenn mir jemand von seinem fantastischen Einkommen aus Krypto-Trading erzählt.