Wohin mit den Coins?

Die Blockchain Technologie verleiht uns, erstmals in der Geschichte der Menschheit, die Möglichkeit unser Vermögen selbst zu verwalten und Zahlungen vorzunehmen, ohne dass wir dafür die Dienste einer Vertrauensperson oder Organisation in Anspruch nehmen müssten. Das ist eine absolut revolutionäre Neuerung und wir müssen uns erst daran gewöhnen, damit verantwortungsvoll umzugehen.

Freiheit bedeutet immer Verantwortung, Verantwortung, die wir selbst zu übernehmen bereit sein müssen. Ich muss zugeben, dass auch ich mich noch nicht daran gewöhnt habe, ein ansehnliches Vermögen in der Hosentasche herumtragen zu können. Denn eines ist klar: verliere ich das Gerät, auf dem meine Schlüssel gespeichert sind und obendrein noch die zwölf magischen Worte, um die Information auf einem neuen Gerät wieder herzustellen, ist alles futsch! Unwiderruflich und ohne die Möglichkeit, einen Bankberater anzurufen. Den haben wir ja eliminiert, oder?

Vertraue niemandem ausser Dir selbst !

Für all diejenigen, die sich weder mit dem Gedanken an die komplette Selbstverantwortung, noch mit den teilweise verwirrenden Bedieneroberflächen der dezentralen Applikationen anfreunden wollten, gibt es noch immer Plattformen, die deine Coins für dich aufbewahren und dir obendrein noch hübsche Renditen als Belohnung für dein Vertrauen anbieten.

Leider haben einige unseriöse Akteure, die ihnen so anvertrauten Werte in riskanten Spekulationen verloren, oder schlichtweg veruntreut. Krypto- Plattformen hatten im vergangenen Jahr ein paar Lehman Brothers Momente und müssen sich das Vertrauen der Anleger erst langsam wieder erwerben. Bis dahin sind wir gut beraten, unsere Coins selbst in der Hand zu behalten.

Hardware Wallet oder Software Wallet ?

Zuerst müssen wir verstehen, dass unsere Vermögenswerte ein für allemal auf einem ganzen Netzwerk von Computern gespeichert sind. Und zwar nicht auf einem einzigen, sondern für jeden Coin auf einem anderen Netzwerk. Dort können sie weder verändert, noch gestohlen werden, es ist bombensicher. Wir müssen uns nur die Blockchain Adressen und die persönlichen Schlüssel merken, die uns den Zugang zu den Einträgen auf der Blockchain erlauben. Die Adresse ist öffentlich, der Schlüssel dazu privat. Beide sind jedoch alles andere als leicht zu merken:

Zum Glück gibt es inzwischen halbwegs einfach zu bedienende Software, um diese Aufgabe zu bewältigen. Wir nennen sie Wallet, wie die gute alte Geldbörse.

In der Bildmitte seht ihr den Trezor, einen der beiden prominenten Vertreter der Hardware Wallets. Auf einem Hardware Wallet sind lediglich die Privaten Schlüssel für den Zugang zu den Blockchains gespeichert und es ist nur dann mit dem Internet verbunden, wenn wir es mit einer zusätzlichen Software auf einem Computer, oder Mobilgerät koppeln. Sicherer geht es fast nicht.

Auf dem iPhone rechts seht ihr das Trust Software Wallet. Es speichert die Schlüssel auf dem Gerät mit der Bedieneroberfläche. Das ist bequemer, doch eben nicht ganz so sicher, weil Hacker das Gerät kompromittieren und so an die Schlüssel gelangen könnten. Software Wallets können sowohl auf einem Computer, als auch auf einem Mobilgerät installiert werden.

Was ist nun besser, die Hardware Wallets von Ledger und Trezor, oder die bequemere Variante des Software Wallets auf einem Smartphone oder Computer? Ich habe eine Reihe von Artikeln zu dieser kontrovers diskutierten Frage gelesen und mich mit Computersicherheits Experten unterhalten. Das Fazit:

Sowohl Software Wallets, als auch die Hardware Wallets und ihre Bedienungsoberflächen sind von sich aus sehr sicher. Risiken ergeben sich immer nur dann, wenn der Computer oder das Mobilgerät mit Viren, oder Malware infiziert sind, die darauf angelegt sind, Schlüssel abzugreifen. Auch eine Hardware Wallet bietet keinen besseren Schutz, wenn sie mit einem infizierten Gerät verbunden wird.

Software Wallet auf dediziertem Gerät

Mein Fazit aus der Situation ist daher, Software Wallets zu verwenden, diese jedoch auf einem Gerät zu installieren, das AUSSCHLIESSLICH dafür konfiguriert wurde. Es verbietet sich eigentlich von selbst, mit einem iPhone in der Tasche spazieren zu gehen, auf dem ein Vermögen gespeichert ist. Mit zunehmender Bekanntheit von Krypto- Werten werden sich auch Kriminelle mehr und mehr darauf verlegen, die Herausgabe von Coins zu erpressen. Erste, wirklich gruselige, Fälle sind bereits bekannt geworden. Ich möchte nicht in die Lage kommen, zwischen meinen Fingern und meinen Bitcoins wählen zu müssen. Wobei klar ist, wie die Entscheidung aussehen würde.

Sicherheitsregeln

  • Sprich niemals über deine Krypto- Werte! 
  • Das täglich genutzte Smartphone sollte keine Hinweise auf Krypto enthalten
  • Halte deine Wallet auf einem separaten Gerät, das nur dazu dient.
  • Erstelle eine separate ID dafür
  • Synchronisiere darauf keine Daten mit Clouds
  • Speichere keine Passwörter. Merken und zusätzlich auf Flashdrives sichern.
  • Bewahre dieses Gerät an einem sicheren Ort auf
  • Schalte es nur dann ein, wenn du Transaktionen vornehmen willst.
  • Speichere die Passphrase auf Papier
  • Speichere sie zusätzlich auf neuen, verschlüsselten Flashdrives
  • Verwahre die Flashdrives und die Notizen an getrennten Orten

Bedenke immer, dass du selbst das größte Risiko darstellst! Bedenke auch, dass wir alle älter werden und die Gedächtnisleistung sich mit dem Alter nicht bessert. Auch ein Unfall kann für einen Blackout sorgen. Ich persönlich habe die größten Bedenken in dieser Richtung, denn es sind wohl schon mehr Bitcoin vergessen und verloren worden, als jemals bei Hacks gestohlen wurden.

Nachdem all das bedacht ist, kommt hier meine persönliche Empfehlung.

Trustwallet App

Bis vor kurzem war das Trustwallet meine Wahl und Empfehlung. Ich habe einen großen Teil meiner Assets darauf gehalten und es auch für das Staking von Binance Coin und Polkadot genutzt.

Ausserdem habe ich regelmäßig Coins über die eingebaute Swap Funktion getauscht. Gerade diese hat mich jedoch in letzter Zeit mit häufigen Fehlermeldungen enttäuscht. Ausserdem gibt es keine Möglichkeit, Stablecoins direkt in Bitcoin zu konvertieren.

Das ist sehr ärgerlich und würde es erfordern, Bitcoin doch wieder über eine zentralisierte Exchange zu kaufen, oder eben auf Exodus Wallet umzusteigen.

Das Exodus Wallet

Das ist das Exodus Software Wallet auf einem iPhone installiert.

Es ist sehr einfach und intuitiv zu bedienen und verfügt über die Unterstützung für alle Coins, die mir wichtig sind.

Auch hier lassen sich einige Coins direkt aus der App ins Staking delegieren. In meinem Fall ATOM und Cardano.

Coins können mit Hilfe von Exodus auch Blockchain übergreifend getauscht werden, was einen enormen Vorteil gegenüber dem Trust Wallet darstellt.

Hier ist es kein Problem Stablecoins von der Ethereum Blockchain direkt in Bitcoin zu tauschen – und zurück.

Meine eigene Lösung

Es gibt es auch eine sehr schöne und gut zu bedienende Desktop Version des Exodus Wallets und die habe ich auf einem eigens dafür dedizierten MacBook laufen.

Exodus Desktop Wallet

Selbstverständlich liegt das MacBook auch meistens ausgeschaltet im Safe. Ich hole es nur jeden Sonntag heraus, wenn ich wieder einmal ein paar meiner Stablecoins in meine Portfolio Coins konvertieren möchte.

Den Überblick, was das Ganze gerade wert ist habe ich ja jederzeit in meinem Portfolio Google Sheet.

Noch nicht genug?

Dann habe ich noch ein paar Links mit geballtem Wissen für euch:

Coinbureau über Aufbewahrungskultur (englisch)

Download Link für die Exodus Wallets

Kritischer Vergleich Trezor vs. Ledger

Little Snitch Firewall für Mac

Mein Portfolio für 2023

Heute beginne ich, ganz vorsichtig, in diese ausgewählten Projekte zu investieren. Bitcoin und Ethereum bilden mit insgesamt 60% Gewichtung das Rückgrat. Für etwas höheres Wertenwicklungspotential sorgen bewährte Altcoin Projekte wie Cardano, Chainlink und Polygon. Als Joker setze ich zusätzlich auf Radix, ein Projekt, das sehr viel verspricht und aus meiner Sicht ähnlich sorgfältig entwickelt wird wie Cardano.

Insgesamt werde ich in diesem Jahr 120.000 Dollar (ich rechne der Einfachheit halber in Dollar) in Krypto- Werte investieren und zwar in wöchentliche Tranchen von je 2.500 Dollar. Jeden Sonntag wird eingekauft, ganz gleich zu welchem Preis. So werde ich zwar mal mehr, mal weniger Coins für meine Dollar bekommen, doch insgesamt besser abschneiden, als wenn ich versuchen würde den Markt zu „timen“ und jeweils am günstigsten Zeitpunkt einzusteigen. Hier verlinke ich einen guten Artikel zu diesem Thema:

Jedes dieser Projekte ist bereits seit Jahren auf dem Markt und bietet eine Lösung für jeweils bestehende Aufgaben auf dem Blockchain Sektor. Alle sind derzeit für einen Bruchteil ihrer letzten Höchstpreise zu haben. Wenn sie nur diese wieder erreichen, verfünffacht sich mein eingesetztes Kapital.

Aus $120.000 könnten mindestens $600.000 werden, auch wenn die Rechnung so nicht ganz stimmt. Leider werden die Preise nicht auf dem heutigen Niveau bleiben und ich werde am Ende des Jahres sicher weniger Coins halten, als hier angenommen.

So benutzt Ihr die Tabelle

Ausser der Übersicht enthält sie ein Datenblatt für jeden der Coins. Es ist dazu gedacht, die jeweiligen Käufe einzutragen. Woche für Woche, oder Monat für Monat, ganz nach Belieben.

Gemäß meinem Plan habe ich heute für $750 (30% von $2.500) 0,4734 Ethereum zum Tagespreis von $1.584 gekauft. Dazu habe ich die Swap Funktion der Exodus Wallet benutzt und habe die Ethereum dort liegen.

Für jeden weiteren Coin gehe ich analog genau so vor.

Neben den Datenblättern findet Ihr die Tabellen mit den von mir verwendeten Börsen und Wallets. Ihr könnt darüber direkt passives Einkommen aus dem Staking von Cardano (4,9%), Cosmos (21%) und Radix (12%) generieren. Siehe dazu auch diesen Artikel.

Bitte macht als Erstes eine Kopie von dieser Tabelle, damit Ihr sie bearbeiten könnt. Dann kann ich nämlich auch nicht sehen, was Ihr so alles habt…

Hier findet Ihr das Portfolio!

Unter der Oberfläche stecken ein paar Formeln und Bezüge und auch die aktuellen Preise der Coins holt sich das Portfolio aktuell aus dem Internet. Bitte bearbeitet daher nur die grün unterlegten Felder. Ansonsten überschreibt Ihr möglicherweise Formeln und das Ganze funktioniert nicht mehr.

Das Ganze läuft über die Server von Google, möglicherweise müsst Ihr Euch anmelden. Die Tabellen sind in US- Währung und auch die Dezimalstellen sind im US-Format! Statt des Kommas ( ( , ) müsst Ihr einen Punkt setzen. Also 12.749 BTC statt 12,749 BTC, sonst rechnet Ihr mit erstaunlich hohen Werten.

Ansonsten, wenn es Fragen gibt, bitte melden. Ich helfe gern, dafür bin ich da! Gern könnt Ihr dafür auch die Kommentarfunktion benutzen.

So und jetzt wünsche ich erfolgreiches Investieren, möge der Bull- Run beginnen!

Mein Krypto- Börsen 1×1

In meinem Portfolio halte ich die Coins, auf deren Wachstum ich für die nächsten Jahren am meisten setze.

Nun stellt sich die Frage, wo man diese Werte am besten kaufen kann und wie man sie anschließend verwahrt. Seit den Pleiten des vergangenen Jahres wissen wir, dass es eine ganz schlechte Idee sein kann, sie auf Exchanges, oder Plattformen liegen zu lassen. Auch wenn es bei Letzteren Zinsen gibt.

Eine der revolutionären Eigenschaften von Krypto- Werten ist ja gerade, dass man sie selbst, ohne die Einschaltung von Institutionen verwalten kann. Das setzt eine gewisse Eigenverantwortung voraus und ist auch, leider immer noch, nicht sehr bequem zu handhaben.

Wozu brauchen wir eine Exchange?

Exchanges haben die Lizenz, Fiat Währungen (Euro und Dollar) in Krypto- Werte zu tauschen. Dafür müssen wir sie benutzen und danach eigentlich zu gar nichts mehr. Für den Tausch von Fiat zu Krypto bietet es sich an, einen Stablecoin, wie den USDC zu kaufen, Dieser kann anschließend bequem in andere Coins getauscht werden kann.

Natürlich brauchen wir die Exchange auch dann wieder, wenn wir unsere Krypto- Werte gegen Fiat zurück tauschen wollen. Andere Assetklassen, oder Immobilien kann man eben meist noch mit Krypto bezahlen. Dabei empfehle ich dringend, immer die gleiche Börse und die gleiche Bankverbindung zu benutzen. Dann kann ich meiner Bank nämlich problemlos die Herkunft des plötzlichen Geldsegens erklären.

Ich selbst bin sehr zufrieden mit Coinbase, man kann jedoch genauso gut Kraken und Binance nutzen.

Noch ein Hinweis zu Banken: Geldeingänge über €9.900 sollten immer angekündigt werden. Auch die meisten Krypto- Börsen verlangen jenseits
dieser Summe einen Herkunftsnachweis. Wise erlaubt keine Überweisungen an Exchanges, akzeptiert jedoch Zahlungseingänge von lizensierten Unternehmen. Ich nutze Wise lieber gar nicht für Krypto.

Wallets können mehr als nur aufbewahren

Einmal gekauft, können die US- Dollar Coins direkt auf eine Software Wallet verschoben werden. Oder auf den Ledger, wenn Du eine Hardware Wallet vorziehst.

Diese Wallets (hier das Exodus Wallet) verbinden sich über eine eingebaute Swap Funktion mit dezentralen Börsen und Du kannst dort, Deine Stablecoins bequem in andere Coins tauschen.

Die Kurse sind dabei zwar geringfügig schlechter, doch das Verschieben zwischen Wallet und Exchange verschlingt ebenfalls Gebühren.

Mein Krypto- Werkzeugkasten

Ich sagte es bereits, die Unabhängigkeit von Kryptobörsen und Plattformen hat ihren Preis. Das Ganze ist am Anfang etwas unübersichtlich, denn es lassen sich leider nicht alle Aufgaben an einem Ort lösen. Hier ist meine Übersicht:

Zuerst die Konten und Wallets, die wir für meine Portfolio Coins brauchen:

Exchange Konten:Coinbase / Binance
Bitfinex
WalletsTrust Wallet
Exodus Wallet
Radix Desktop Wallet
Hardware WalletLedger (optional)
Download Links in der rechten Spalte

Hier ist eine Übersicht darüber, wo wir welchen Coin kaufen können und wo wir ihn sicher aufbewahren. In drei Fällen können wir sogar direkt aus der Wallet heraus Staking Rewards verdienen.

CoinTickerKaufen beiHalten beiStaking
US Dollar CoinUSDCCoinbase Exodus / Ledgernein 
BitcoinBTCSwap Exodus / Ledgernein 
EthereumETHSwap Exodus / Ledgernein 
CosmosATOMSwap Exodus WalletExodus Wallet 
CardanoADASwap Exodus WalletExodus Wallet 
ChainlinkLINKSwap Exodus / Ledgernein 
PolygonMATICSwap Exodus / Ledgernein 
RadixXRDBitfinex Radix WalletStaatenlos Node 

Diese Übersicht verdeutlicht den Finanzfluss. Ich kaufe zuerst bei der Exchange den Stablecoin USDC und sende ihn anschließend an meine Wallets. Dort nutze ich die eingebaute Tauschfunktion (Swap) um die anderen Coins zu erwerben. Das ist einfach und schnell.

Radix stellt leider einen Sonderfall dar, denn ich kann ihn nur auf der Exchange Bitfinex gegen US-Dollar, oder Bitcoin kaufen und muss ihn dann an die haueigene Radix Wallet versenden. Weil es etwas komplexer ist, werde ich dieses Thema noch in einem gesonderten Beitrag behandeln.

CoinTickerVonAnTransaktion
EuroEURBank CoinbaseÜberweisung
US Dollar CoinUSDCCoinbase WalletKauf
BitcoinBTCUSDC BTCSwap auf Exodus
EthereumETHUSDC ETHSwap
CosmosATOMUSDC ATOMSwap auf Exodus
CardanoADAUSDC ADASwap
ChainlinkLINKUSDC LINKSwap
PolygonMATICUSDC MATICSwap
RadixXRDBTC XRDKauf

So, das war es fürs Erste. Im nächsten Beitrag stelle ich dann das Portfolio vor.

Update 14. Januar

Im Update vom 9. Januar hatte ich auf die vielfältigen Herausforderungen hingewiesen, welche der Krypto Sektor bewältigen muss, bevor sich, aus meiner Sicht, neue Höhenflüge einstellen werden.

Prompt klettert der Bitcoin Kurs wenige Tage später um ganze 25 Prozent über die psychologische Schwelle von $20.000. Was ist passiert?

Etwas freundlichere US- Inflationsdaten haben die Hoffnung auf weniger stark steigende, oder sogar fallende Zinsen geweckt. Dazu hatte sich eine Blase von Bitcoin Leerverkäufen gebildet. Zu Viele wollte mit starken Hebeln von weiteren Kursverlusten profitieren und so genügte bereits der kleine Preisruck wegen der Inflationsdaten, um eine Welle von Liquidationen auszulösen. Diese wiederum zogen den Preis noch weiter nach oben. Wir sehen das an den langen grünen Kerzen auf dem Chart.

Der Fear and Greed Index
Das Stimmungsbarometer hat sich praktisch über Nacht gewendet

Sehen wir hier bereits eine Trendwende?

Auch wenn die fundamentalen Gegebenheiten noch keinen Anlass zum Jubel liefern, ist der Markt eindeutig optimistisch und einige Faktoren bestätigen diesen Trend. Ich möchte nicht in die technische Analyse der Charts einsteigen, doch sowohl die Preise Bitcoin, als auch Ethereum sind wieder über die psychologisch bedeutsame Marke ihres 2017es Hochs geklettert. Auch aus dem 200 Day moving average lässt sich so etwas wie ein Umschwung ablesen.

Der Bitcoin Preis war im Jahr vor seinem letzten Halving um 300 Prozent gestiegen. Das nächste Halving- Event steht für 2024 ins Haus und sollte sich die Geschichte wiederholen, könnten wir bereits in diesem Jahr wieder Preise von rund $50.000 für einen Bitcoin sehen.

Heute Morgen in meiner Inbox 😉

Auch ich habe eine Reihe von Informationsdiensten abonniert und bin mit den Ratschlägen von Weiss Ratings sehr gut gefahren. Sie waren es übrigens auch, die noch vor dem letzten Rallye- Hoch dazu geraten haben, Gewinne zu realisieren. Ich bezahle sie und folge daher ihrem Rat.

Ich beginne jetzt mit meinen Käufen!

Das ist jedenfalls, die Entscheidung, die ich getroffen habe. Ich werde niemals jemandem sagen „tu dies, oder das“. Im Rahmen des Mentoring teile ich lediglich mit Euch, was ich selbst mit meinem eigenen Geld mache.

Was ich kaufe, in welchen Schritten ich das tue und welche Exchanges ich verwende, erkläre ich hier unter dem neuen Menüpunkt „grundwissen“. Noch ist die Seite leer, die Inhalte stelle ich heute und morgen ein.

Alert: Nexo im Visier

Da bin ich schon wieder, diesmal geht es um die Krypto- Lending Plattform Nexo. Deren Büros in Sofia wurden von den bulgarischen Behörden aufgrund von “Verdachtsmomenten” durchsucht, die auf Verstöße gegen KYC und Geldwäscheregelungen hindeuten.

Dazu muss man wissen, dass das Kerngeschäft Nexo nicht aus Bulgarien operiert und diese Büros sich lediglich mit Personalwesen und Kundensupport beschäftigen. Aus der großen Anzahl von 15 durchsuchten Objekten, scheint es mir fast so zu sein, als würde es sich um Home- Offices, oder sehr kleine Büros handeln.

Bislang hat Nexo eine sehr solide Politik gemacht und alle Stürme auf dem Markt überstanden. Ich halte auch die jetzt vorgebrachten Vorwürfe für eher vage und Nexo selbst betont, man habe sich an alle Vorschriften gehalten.

Vorsicht ist besser als Reue

Es ist dennoch nicht von der Hand zu weisen, dass die Berichte bereits einen kleinen Bankrun ausgelöst haben. Aus dem Titelbild könnt Ihr entnehmen, dass der Abfluss von Mitteln durchaus bedeutsam ist. So etwas kann durchaus zu Liquiditätsproblemen führen.

Ich hatte noch einen ETH dort liegen und habe ihn heute Morgen (GMT -5) auf meine Trust Wallet verschoben. Es lief problemlos. Meine Nexo Token liegen auf 12 Monate fest, da ist leider nichts zu machen.

Wenn jemand von Euch noch Funds dort liegen hat, rate ich dazu, sie abzuziehen. So Leid es mit tut, weil ich noch immer an die Solidität von Nexo glaube.

Wen es interessiert, der kann sich in diesem Video selbst ein Bild machen. Auch dessen Macher sind eher der Meinung, dass es sich um einen Sturm im Wasserglas handelt.

Update: 12. Januar 2023

Aufgrund der relativ positiven US- Inflationsdaten und der entsprechend etwas weniger strikten Zinspolitik der Zentralbank hat Bitcoin einen kleinen Aufschwung erlebt. Kurzfristig stieg sein Preis heute über $19.000.

Auch Ethereum hat rund 6 Prozent zugelegt, wobei das eher mit einem Upgrade der Blockchain zu tun haben dürfte, das für März geplant ist. Nach diesem Update wird es möglich sein Ethereum aus dem Staking herauszunehmen, was bisher nicht möglich war. Demzufolge waren auch nur rund 14 Prozent aller Ethereum in Staking Pools gebunden. Bei anderen Proof of Stake Blockchains sind es rund 60 Prozent.

Auch ich hatte mich nicht auf das Spiel eingelassen, meine Ethereum auf unbestimmte Zeit zu festzulegen. Nach dem Upgrade wird Ethereum Staking interessanter und das dürfte dafür sorgen, dass mehr Coins aus dem Markt genommen werden. Das könnte zu verstärkter Nachfrage und damit höheren Preisen führen.

Wir haben jedoch bereits beim Ethereum Merge gesehen, dass die Nachricht für einen Preisanstieg bis auf $2.000 gesorgt hat, der sich danach schnell wieder verflüchtigt hat.

Krypto Marktkapital
Krypto Marktkapital heute

Das gesamte Marktkapital ist heute über 900 Milliarden gestiegen. Zum Vergleich: allein Apple ist 2.17 Billionen wert und über 12 Billionen sind in Gold investiert. Krypto hat noch reichlich Wachstumspotenzial.

Kein Grund zum Jubeln

Meiner Meinung nach (und die beruht auf der Meinung anderer informierter Beobachter) ist das Ganze jedoch eine sogenannte Bärenmarktrallye. Nichts weiter als eine kurzfristige Erholung des Marktes, die jedoch nicht auf fundamentalen Veränderungen beruht.

Im letzten Update hatte ich bereits geschildert, welche Herausforderungen noch zu bewältigen sind und daran hat sich auch heute nichts geändert.

Update: 9. Januar 2023

Es wird gerade gejubelt, unser lieber Bitcoin wird, erstmals seit ein paar Wochen, wieder über $17.000 gehandelt. Solana hat in den letzten 7 Tagen ganze 45% zugelegt und Cardano immerhin 25%. War es das etwa schon mit dem Bärenmarkt?

Ganz im Gegenteil, glaube ich, sieht es gar nicht gut aus…. Der Reihe nach.

Kennt jemand Silvergate? Dieses Unternehmen ist seit 2013 zu DER Bank des Krypto- Sektors aufgestiegen. Im Nachgang der FTX- Pleite hat sie jedoch dramatische Verluste erlitten. Zunächst einmal hat Silvergate 40 % seiner Mitarbeiter entlassen und musste nach einem Bank- Run Vermögenswerte im Wert von über 8 Milliarden Dollar liquidieren. Dabei entstand für das Institut ein Verlust von 718 Millionen Dollar. Das entspricht sämtlichen kumulierten Gewinnen seit 2013.

Der Unterschied zwischen diesem Bankrun und allen anderen, die wir in der Kryptowelt 2022 gesehen haben, ist halt nur, dass Silvergate eine echte Bank ist. Silvergate hat mehreren Kryptounternehmen, darunter Microstrategy und Marathon Digital, Kredite gewährt. Sie bietet auch Banking Dienstleistungen für Coinbase, Circle, Bitstamp und Paxos, mithin einige der größten Unternehmen in der Branche. Eine Silvergate Pleite hätte sehr weitreichende Folgen und könnte sogar zu Liquiditätsengpässen bei den Stablecoins von Paxos (BUSD)und Circle (USDC) führen.

Das ist nur der Anfang. Darüber hinaus hat die Krypto-Börse Gemini der Digital Currency Group ein Ultimatum gestellt, um ihr Geschäft bis zum 8. Januar (gestern) zu konsolidieren. Die DCG-Tochter Genesis Trading schuldet Gemini fast 1 Milliarde Dollar. Genesis wiederum steht seit Wochen am Rande des Konkurses und erwägt Berichten zufolge, jetzt den Antrag zu stellen. Dies könnte zu Problemen für den großen Bitcoin Investor Grayscale Trusts führen, was wiederum den Kryptomarkt zusammenbrechen lassen würde.

Doch es könnte noch viel, viel dicker kommen! Ihr habt vielleicht bereits vom Rechtsstreit der US-Börsenaufsicht mit dem Herausgeber des Altcoins Ripple gehört. Der Chef der US-Börsenaufsicht ist der Meinung, dass nahezu alle Altcoin Projekte, wie Wertpapiere zu behandeln seien und daher unter seine Regulierung fallen. Alle, außer Bitcoin und ein paar wenigen weiteren. Dieses Video erklärt für meine Begriffe sehr sachlich und fundiert, worum es dabei geht:

Geben die US-Gerichte Gary Genssler recht, würde das das Aus für 99% aller Altcoin Projekte bedeuten. Denn sie wären dann gezwungen, einen aufwändigen Registrierungsprozess bei der SEC, ähnlich einem Börsengang, zu durchlaufen. Die meisten würden es nicht schaffen, sogar seriöse Projekte wie Cardano, oder Ethereum hätten, zumindest, ernsthafte Probleme die Anforderungen an Transparenz und Sicherheiten zu erfüllen. Ganz abgesehen von der Zeit, die das in Anspruch nehmen würde.

Der Denkansatz der SEC ist dabei nicht ganz von der Hand zu weisen: Jeder kann, rein theoretisch, Hacke und Schaufel nehmen und nach Gold graben. Gold ist ein Rohstoff und nicht von Menschen geschaffen. Genauso könnte jeder mit seinem Home- Computer Bitcoin minen. Auch Bitcoin wird nicht von Menschen gemacht, sondern entsteht in einem Rechenprozess in einem Netzwerk, welches niemand kontrolliert. Also werden Gold und Bitcoin als Rohstoffe betrachtet.

Alle anderen Tokens und Coins, die von einem Konsortium, Firma, Stiftung, oder wem auch immer in Verkehr gebracht werden, gelten analog als “Securities”, was ich hier mal locker mit “Wertpapieren” übersetzen möchte. Das Ganze hat seine Pros und Contras und viele schlaue Anwälte und Richter werden sich mit dieser Frage herumschlagen. Sie wird entschieden werden müssen, bevor das “große Geld” in den Markt fließen kann.

Sie betrifft zwar nur die USA, doch Europa wird sich in Sachen Krypto kaum freiheitlicher zeigen, eher im Gegenteil. Krypto steht und fällt mit der Haltung der größten Wirtschaftsmacht der Welt.

Zum Glück erreicht man nach stürmischer Fahrt, meist doch wieder einen sicheren Hafen, oder ein paradiesisches Archipel. Auch bei Krypto wird das so sein.

Bitcoin ist von der ganzen Diskussion ausgenommen, sozusagen fein heraus. Er wird sich lediglich mit seiner, vorgeblichen, Umweltschädlichkeit und den, faktischen, Problemen hinsichtlich Skalierbarkeit und Smart- Contract Fähigkeit herumschlagen müssen.

Doch auch hier tut sich einiges. Rund 80% der Energie, die für das Bitcoin Netzwerk gebraucht wird, stammt inzwischen aus erneuerbaren Quellen und zwar hauptsächlich sauberer Wasserkraft. Zudem arbeiten immer mehr Entwickler an einem Layer 2 Projekt namens Rootstock, welches der Bitcoin Blockchain die gleichen Fähigkeiten verleihen wird, über die Ethereum, Cardano & Co. bereits verfügen.

Auch Ethereum und einige andere der großen Layer 1 Blockchains dürften es schaffen, sich durch die kommenden regulatorischen Stürme zu navigieren.

Die Entwicklung des Web 3, wie ich den Krypto- Sektor inzwischen lieber nennen möchte, ist nicht mehr aufzuhalten und das Ganze wird gigantisch.

Es wäre schade, zu früh investiert zu haben. Daher wappne ich mich weiter in Geduld und warte einfach in Ruhe ab, was passiert. In Zeiten wie diesen, denke ich nicht zuerst daran, wie ich Geld verdienen kann. Ich bin fürs Erste zufrieden, wenn ich mein Kapital durch die Baisse retten kann.

Dann kann ich es beruhigt einsetzen, wenn “das Blut auf den Strassen fließt”. Weniger dramatisch ausgedrückt, dann wenn die Pleitewelle einmal komplett durchgerollt ist und die Regulierungsbehörden ihre Schlüsse daraus gezogen haben.

Ich habe das Ganze bereits Ende der 1990er mit den Tech-Stocks erlebt. Damals waren es IPOs, in die man einsteigen musste, um binnen kurzer Zeit hohe Gewinne einzufahren. Auf Kosten derer, die später eingestiegen sind. In Deutschland nannte sich das Neuer Markt. Auch damals sind die Regulierer eingeschritten und haben neue Regeln geschaffen, um den Wilden Westen zu zähmen. Wir alle wissen, zu welchen Höhen sich der Aktienmarkt seitdem aufgeschwungen hat.

Diesmal dürfte es nicht anders sein, so ein großer Crash ist immer ein Neustart.