Update: Das Imperium schlägt zurück

Letzte Woche hat die US-Börsenaufsicht SEC einen Vergleich mit der Kryptobörse Kraken geschlossen. Darin verpflichtet sich das Unternehmen, in den USA keine Staking- Dienstleistungen mehr anzubieten und ausserdem 30 Millionen Dollar Bußgeld zu zahlen. Im Nachgang hat sich Coinbase ebenfalls dazu entschlossen, diese Dienste nicht mehr für Endkunden anzubieten.
SEC- Chef Gary Genssler vertritt nämlich die Auffassung, dass es sich bei Proof of Stake Coins nicht um Währungen handelt, sondern um Assets, die man mit der Absicht kauft, Gewinne zu erzielen. Ich hatte bereits in einem früheren Beitrag geschrieben, dass damit eine Zeitbombe für einen Großteil des Krypto-Sektors tickt.
Die SEC kann Nutzer allerdings nicht daran hindern, 32 Ethereum (ETH) zu kaufen, um Ethereum-Validator zu werden, oder Coins an andere Hoster zu verleihen. Die Aufsichtsbehörde kann jedoch solche Aktivitäten für Kryptobörsen wie Coinbase stark einschränken.
Die Botschaft hat den Markt bewegt: Der Governance-Token von Lido ist prompt in die Höhe geschossen. Als dezentralisiertes Protokoll ist es unwahrscheinlich, dass Lido die gleichen Wertpapiervorschriften einhalten wird wie eine zentralisierte Einheit mit Sitz in den USA wie Coinbase.
Niemand kann eine Software, die auf einem Computernetzwerk läuft, zu irgendwas zwingen. Das Ganze zeigt einmal wieder, wie revolutionär die Blockchain- Technologie wirklich ist und es zeigt, wie erbittert der Existenzkampf der bisherigen Herren des Geldes sein wird. Denn um nichts Anderes geht es hier. Wall Street und Banken wollen ihre Dominanz nicht abgeben.
In nur wenigen Jahren hat sich das Staking von einem theoretischen Sicherheitsmechanismus zum Rückgrat vieler hoch bewerteter Blockchains entwickelt, die etwa ein Viertel der Marktkapitalisierung der Kryptoindustrie ausmachen. Es ist eine wachsende wirtschaftliche Aktivität, die regelmäßig von Unternehmen wie JPMorgan beobachtet wird. Jenen Unternehmen, die sich ihren Anteil an diesem Kuchen sichern wollen.
Was bedeutet das für uns? Als Nicht US-Residenten erstmal gar nichts, so lange, bis sich Europa zu Regelungen hinreissen läßt. Doch auch das würde dem Ganzen keinen Abbruch tun. Es werden einfach weitere dezentrale Protokolle entstehen, die Staking- Dienste anbieten. Am Ende betrifft es nur mal wieder den Kleinsparer, dem der einfache Zugang zu einer Einkommensquelle erschwert wird.

Radix auf dem Staatenlos Node
Für informierte Zeitgenossen wie uns, ist es hingegen kein Problem, seine Wallet mit einem Staking-Node zu verbinden und spielend einfach 10 Prozent zu verdienen. Wenn Ihr es noch nicht getan habt, fragt mich bitte.