Update: Sag niemals wie viele Bitcoin du hast!

Im Westen nichts neues und im Osten auch nicht. Der Markt ist ruhig, die Aufregung um BlackRock und Larry Fink hat sich gelegt. Bitcoin dümpelt um die $30.000 Marke, Ethereum um die $1.900.

Zeit, einmal an ein sensibles Thema zu erinnern. Bitcoin und Co. geben uns die Möglichkeit, unser Vermögen selbst zu verwahren. Niemand muss, und sollte, jemals wissen, wie viele Bitcoin, Ethereum und sonstige digitale Assets wir besitzen!

Denn, im Gegensatz zu wachsamen Banken oder auch Kryptobörsen, die ungewöhnlich hohe Abhebungen nicht ohne Rückfrage ausführen, sind Wallet-Transaktion mit einem einzigen Wisch bestätigt und nicht widerrufbar. Was tust du, wenn dich jemand mit einer Pistole bedroht und auffordert, deine Coins an eine seiner Adressen zu senden? Bitcoin oder Leben? Ich wähle Leben und gebe einen bestimmten Anteil meiner Coins preis. Es wird weh tun, doch es wird mich nicht ruinieren, denn der Räuber weiss nicht, wie viel tatsächlich zu holen ist.

Ich exponiere mich selbst in sozialen Medien als erfolgreicher Krypto-Investor und Ratgeber. Damit verstoße ich gegen die Grundregel der Verschwiegenheit und ich tue das durchaus bewusst, weil es Teil meines Geschäftsmodells ist. Ich werde jedoch niemals die tatsächliche Größenordnung erwähnen und schon gar nicht, wo sie aufbewahrt werden.

Wir alle werden in einigen Jahren über beträchtliche Vermögenswerte verfügen und sollten dringend vermeiden, uns unnötig zu Zielpersonen zu machen.

Mit zunehmender Verbreitung digitaler Assets, könnten Entführungen zunehmen. War bisher die Übergabe des Lösegeldes eine notorische Schwachstelle, bei der viele Entführer gefasst wurden, stellt das mit Bitcoin & Co. kein großes Problem mehr dar. Es gibt noch immer anonyme Pools, auch wenn ihre Nutzung mit Strafe bedroht ist. Entführungen sind es schliesslich auch.

Die ersten Fälle sind bereits bekannt geworden:

  1. Aiden Pleterski wurde im Dezember 2022 in Toronto entführt. Er war bekannt als ein „Krypto-König“ und wurde angeblich von einem wütenden Investor entführt, nachdem Pleterski beträchtliche Summen an Investorengeldern verloren hatte. Pleterski wurde drei Tage lang gefangen gehalten, geschlagen und gefoltert. Die Entführer ließen ihn frei, drohten ihm jedoch, ihn zu töten, wenn er ihnen kein Lösegeld in Kryptowährung zahlen würde. Wir wissen nicht, was geschehen ist.
  2. Michael Terpin, ein Unternehmer für Kryptowährungen, wurde 2018 in San Francisco entführt. Eine Gruppe von Männern soll Terpin entführt und ein Lösegeld von 100 Bitcoin gefordert haben (damals etwa 700.000 Dollar wert).

Was du tun und lassen solltest:

  1. Keinen Unbeteiligten erzählen, dass du in Kryto-Assets investiert hast.
  2. Niemandem erzählen, wie hoch die Werte sind. So sehr du dich auch darüber freuen magst, tu es im Stillen!
  3. Niemandem verraten, wo du diese Werte verwahrst. Ausser einer Vertrauensperson für den Erbfall.
  4. Verteile deine Guthaben über mehrere unterschiedliche Wallets.
  5. Du kannst sogar einige dieser Wallets von den Geräten löschen. Mit der Seed Phrase sind sie jederzeit wiederherstellbar.
  6. Verwahre deine Seed Phrases an unterschiedlichen, physikalisch getrennten Orten.

Mit Freiheit ist immer Verantwortung verknüpft. Die Verwahrung unserer Coins stellt uns vor gewisse Herausforderungen, denen wir mit größter Sorgfalt begegnen müssen. Das überfordert ängstliche Gemüter, denen schon Coca Cola Aktien als zu riskant erscheinen.

Daher glaube ich auch nicht, dass sich Krypto Assets im Mainstream durchsetzen werden, bevor es einfachere Lösungen für diese Probleme gibt. Nicht umsonst hat die deutsche Finanzaufsicht BaFin eine eigene „Krypto-Verwahrlizenz“ geschaffen und die ersten Banken haben sich darum beworben.

Ähnlich wie Coinbase die Investorengelder von BlackRock verwahren wird, wenn dereinst der erste Bitcoin Fonds genehmigt werden sollte.

Damit übernehmen mal wieder die „üblichen Verdächtigen“ den Markt, Doch genau das macht mich sehr optimistisch. Wenn sie an Krypto mitverdienen können, haben sie keine Veranlassung mehr, es zu bekämpfen.

Eine Antwort zu “Update: Sag niemals wie viele Bitcoin du hast!”

  1. doriskiesel@gmx.com 24/07/2023 um 4:02 Uhr

    Ja, is ja gut. Hab ich Dich direkt inspiriert…..Halleluja
    Gut geschrieben Löwe

    schicke Dir eine liebevolle Umarmung

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